Wie Drogen und Psychosen das Leben meines Sohnes und unsere Familie veränderten 

Mandys Petition

In der vergangenen Woche bin ich auf das Video von Mandy gestoßen. Ich habe in meinem Forum, sowie auch hier diese Petition unterstützt. Ihre Geschichte hat mich tief bewegt. Mandy, die Frau in dem Video, hat eine Petition gestartet, um auf die dramatische Unterversorgung in der stationären Suchtbehandlung für Jugendliche und junge Erwachsene aufmerksam zu machen. Ihre klare und kraftvolle Stimme beeindruckt mich zutiefst, vor allem angesichts des schrecklichen Schicksals, das sie erlitten hat. Ihr Sohn starb im Alter von zwanzig Jahren, nachdem das Hilfesystem versagt hatte.

Ihre Geschichte erinnert mich schmerzlich an meine eigene. Auch ich habe erfahren, wie es ist, gegen Windmühlen zu kämpfen, wenn man als Mutter dringend Hilfe sucht. Mein Sohn lebt zwar noch, aber er ist schwerst an Schizophrenie erkrankt. Jahrelang prallten meine Hilferufe an den Mauern eines Systems ab, das erst dann reagierte, als etwas Schlimmes passierte.
Vor vielen Jahren erlitt ich eine der schwersten Verletzungen meines Lebens – nicht nur physisch, sondern auch seelisch. Mein Sohn, in einer akuten psychotischen Situation, verletzte mich schwer. Vier Operationen und eine bis heute bestehende Nervenschädigung im Gesicht sind die körperlichen Folgen. Doch die emotionalen Wunden waren noch tiefer. Es war für mich eine der schwersten Entscheidungen meines Lebens, meinen eigenen Sohn anzeigen zu müssen, um ihn endlich in Behandlung zu bringen.
Erst durch diese Anzeige kam er in die Forensik – acht lange Jahre. Es war nicht die Hilfe, die ich mir als Mutter erhofft hatte, aber sie war der einzige Weg, ihn zu stabilisieren. Heute lebt mein Sohn in einem betreuten Wohnheim, doch er ist nicht mehr in der Lage, sich selbstständig zu versorgen. Er und ich sind für unser Leben gezeichnet, sowohl durch die Ereignisse selbst als auch durch die jahrelange Ignoranz des Hilfesystems.
Mandy, falls du das liest: Deine Geschichte hat mich tief berührt. Du sprichst mit deiner Petition und deiner Stimme für so viele Eltern, die in ähnlichen Situationen verzweifelt nach Unterstützung suchen. Deine Kraft, trotz deines unermesslichen Verlustes weiterzukämpfen, ist bewundernswert. Du machst Hoffnung, dass sich vielleicht doch irgendwann etwas ändert.
Ich möchte diesen Beitrag nutzen, um nicht nur meine Erfahrungen zu teilen, sondern auch andere Eltern zu ermutigen, nicht aufzugeben. Es ist bitter, dass oft erst extreme Situationen eintreten müssen, bevor gehandelt wird. Doch wir müssen laut bleiben, immer wieder auf die Missstände hinweisen und uns für eine bessere Versorgung einsetzen. Jede Stimme zählt.
Wenn ihr Mandys Petition unterstützen möchtet, findet ihr oben das Video zur Anhörung. Lasst uns gemeinsam für unsere Kinder kämpfen – für diejenigen, die wir verloren haben, und für diejenigen, die noch leben, aber dringend Hilfe brauchen.